Hier nun einiges Wissenswertes über die heutige Situation in Deckersberg

 

politisch:

Deckersberg liegt im Freistaat Bayern, genauer im Regierungsbezirk Mittelfranken. Das Dorf gehört zur Gemeinde Happurg, diese wiederum zum Landkreis Nürnberger Land. Politisch vertreten werden die Einwohner von einem Repräsentanten, Herrn Heinz Lämmermann, im Gemeinderat Happurg.

sozial:

Es sind derzeit ca. 130 Einwohner in Deckersberg mit erstem Wohnsitz gemeldet. Die Fläche des Ortsgebietes beträgt etwa 4,5 qkm, somit leben ca. 30 Einwohner pro qkm, was aufgrund der ländlichen Strukturen nicht verwundert. Der Ort hat sich in den letzten 100 Jahren nur unwesentlich erweitert, es wurden keine Baugebiete ausgewiesen.

Die Kinder besuchen die Volksschule in Happurg (5km), können dann ins Gymnasium oder in die Realschule nach Hersbruck (6km) übertreten. Die nächste Berufsschule liegt in Lauf (18km). In der medizinischen Versorgung steht in Happurg ein praktischer Arzt und in Hersbruck ein Kreiskrankenhaus zur Verfügung.

Arbeitsplätze bietet der Ort selbst, außer in der Landwirtschaft, nicht. Die meisten Erwerbstätigen pendeln nach Hersbruck oder ins nur etwa 35km entfernte Nürnberg.

geographisch:

Deckersberg liegt etwa 35km östlich von Nürnberg in einer Meereshöhe von etwa 530m. Der Ort liegt inmitten einer Hochfläche der Frankenalb nahe des Albanstieges. Der Höhenunterschied zu den nur wenige Kilometer entfernten Orten im Albach- oder Pegnitztal beträgt zweihundert Meter. Der höchste Punkt der Gemarkung liegt sogar auf über 600 Höhenmetern.

Im Jahresdurchschnitt fallen etwa 900mm Niederschlag/Jahr, die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei etwa 7-7,5°C, die Jahresschwankung der Mitteltemperaturen bei etwa 16°C. Das Klima kann als atlantisch bis subatlantisch bezeichnet werden.

Die geologische Ausgangsformation bildet der weiße Jura mit seinen mächtigen Kalkbänken und ehemaligen Korallenriffen. Lediglich auf wenigen Quadratmetern tritt auch der braune Jura mit dem Ornatenton und kleinflächig auch der Eisensandstein zu Tage. Die nur flachansteigenden Ebenen sind meist noch von einer Alblehmschicht oder sogar von Lößlehm überlagert.

menschliche Nutzung und heutige Vegetation:

Das Dorf Deckersberg entstand vermutlich im 12. oder 13. Jahrhundert während einer großen Rodungswelle. Damals wurden alle wirtschaftlich nutzbaren Flächen gerodet oder als Viehweide genutzt. Der Waldanteil dürfte nur noch bei 15-20% gelegen haben, heute liegt er durch zahlreiche Aufforstungen der letzten 100 Jahre wieder bei 30-35%.

Als wichtige Kulturpflanzen wurden bis ins 18 Jahrhundert unter anderem verschiedene Getreidearten sowie Hirse, Saubohnen, Erbsen, Flachs, Hanf, Kohl und Rüben angebaut. Die Dreifelderwirtschaft bestimmte das Bild. Erst um 1750 hielten die Kartoffel und der Klee Einzug in die heimische Landwirtschaft. Im 20. Jahrhundert kamen auch noch der Mais und der Raps hinzu. Als wichtige Sonderkulturen spielten bis kurz nach dem 2. Weltkrieg der Hopfenanbau und die Obstwirtschaft eine bedeutende Rolle. Im Mittelalter sollen auch einige Weinreben in Deckersberg gewachsen sein.

In der Forstwirtschaft dominiert heute die Fichte mit etwa 50%, vor der Kiefer mit 20%. Der Rest verteilt sich auf verschiedene Laubbäume, vor allem Buche. Ohne Einfluß des Menschen würde ein nahezu geschlossener Buchenwald die Hochfläche bedecken.

Im Bereich der Tierhaltung prägte jahrhundertelang das Schwein das Bild, erst vor etwa 150 Jahren trat die Rinderhaltung mehr in den Vordergrund.

Die anderen landwirtschaftlichen Nutztiere sind nicht mehr vertreten, lediglich Gänse, Enten, Hühner und Kaninchen sind noch anzutreffen.

Heute gibt es noch zwei Vollerwerbslandwirte und mehrere Nebenerwerbler in Deckersberg. Auch die Feldfruchtpalette ist heutzutage sehr eingeschränkt. Neben den Hauptgetreidearten Weizen und Gerste wird noch etwas Roggen und Hafer angebaut. Einen großen Anteil nehmen Mais und Raps ein. Auch mehrere Kartoffel- und Rübenfelder sind noch vorhanden.